Sonntag, 2. Juni 2013

Dan Brown "liest" Inferno

Am Montag war es so weit: Ich würde endlich Dan Brown treffen (das war jedenfalls meine Erwartung). Nur zwei Tage vorher habe ich über Lovelybooks erfahren, dass Dan Brown in Köln sein neustes Werk "Inferno" vorstellen wird und so habe ich mir schnell noch zwei Karten besorgt. Am 27. bin ich dann direkt mit meinem Vater von der Arbeit nach Köln gedüst. Schon am Eingang des Maritim-Hotels war ich angenehm überrascht: so viele Menschen. Später erfuhr ich, dass 1200 "Fans" die Veranstaltung besuchten.
Im Vorraum konnte ich hören, dass einige Besucher sogar vorher noch im Buchhandel ein Exemplar besorgt hatten, um es sich von dem Autor persönlich signieren zu lassen. Auch ich hatte den Plan und so lag das Buch schon seit heute Morgen sicher in meiner Tasche verstaut. Vielleicht konnte ich sogar mit Dan Brown ein Foto machen. Doch diese Hoffnungen wurde allen Besuchern schon in den ersten Minuten der Lesung genommen. Dan Brown müsse direkt weiter und wer ein signiertes Exemplar haben möchte, kann im Foyer eines von dreihundert Stück käuflich erwerben. Eine bittere Enttäuschung und ich empfand nur völliges Unverständnis, für diejenigen, die diese Ankündigung noch mit Beifall belohnten.

Meiner Meinung nach, hätte sich Dan Brown diese Zeit einfach nehmen müssen. Schließlich haben seine Fans ihn auch zu dem gemacht, was er heute ist: Ein Bestseller-Autor. Meine Enttäuschung und den Ärger darüber, kann ich gar nicht in Worte fassen.
Natürlich ist das aber auch eine Sache des Managements. Schließlich hat dieses eine nächste Lesung auf den Folgetag gelegt und da kann ich verstehen, dass man unter Zeitdruck steht. Aber trotzdem, für mich ist das keine Entschuldigung. Dennoch habe ich die Gelegenheit genutzt und wenigstens ein vorsigniertes Buch gekauft. Mein altes Exemplar habe ich dann meinem Vater geschenkt. Ein Blick auf die signierte Stelle brachte eine erneute Enttäuschung mit sich. Seine Unterschrift prangte nur auf einem Sticker, der ins Buch geklebt worden ist und das warscheinlich nicht einmal von ihm selbst.

Die Lesung war aber zum Glück nicht nur mit solchen Gefühlen gespickt.
Die ausgewählten Textstellen haben Hunger auf mehr gemacht und auch das Interview mit Dan Brown zwischen den verschiedenen Passagen war sehr informativ. Man hat ihn als einen charmanten und witzigen Menschen "kennengelernt" und das hat schließlich auch etwas für sich. Es war nicht einmal schlimm, dass ich das Buch schon gelesen hatte, man findet schließlich immer noch etwas, was einem vorher entgangen war. Aber ich muss ehrlich zugeben, noch einmal würde ich eine solche Veranstaltung nicht besuchen. Ich habe das Ticket gekauft, mit der Erwartung Dan Brown auch zu treffen oder wenigstens "richtig" sehen zu können. Trotz der Karte, die sich in der mittleren Preiskategorie befand, war er ein gutes Stück von mir entfernt. Es war mir nicht möglich, seine Mimik zu beobachten. Und das obwohl ich vorher schon den Platz mit meinem Vater getauscht habe, um nicht mehr einen riesigen Mann vor mir sitzen zu haben. Also so hätte mir auch der Live-Stream oder das Anhören im Radio gereicht. Das Geld war mir diese Investition leider nicht wert. Wirklich schade fand ich es einfach, dass der Veranstalter nicht vorher angekündigt hatte, dass es keine Autogrammstunde geben wird. Immerhin hatte sich das eine Mädchen im Foyer extra auch ein Buch vorher gekauft, um sich das signieren zu lassen und sie war bestimmt nicht die Einzige.

Man lernt daraus. Ich weiß nun, dass wenn ich irgendwann mal Erfolg haben sollte, ich mich um meine Fans kümmern möchte. Selbst, wenn das eine halbe Stunde Aufwand bedeutet, um neben "fremden" Menschen in die unterschiedlichsten Kameralinsen zu blicken (jetzt mal übertrieben formuliert).

Aber dafür muss ich noch einiges tun. Also setze ich mich wieder an meine Buchplanung und überlege mir, wie Teil 1 enden soll. Oh man, das ist so schwierig :((



Noch einige Fotos:



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